Lissabon - das nächste globale Zentrum der Architektur?
Das Aussehen der modernen Architektur, die das Bild der portugiesischen Hauptstadt verändert
Aestech News
Was haben Kopenhagen, Singapur, Rotterdam, London und Valencia gemeinsam? Sie alle gelten zu Recht als Weltzentren der modernen Architektur.
Wir sind zuversichtlich, dass Lissabon bald zu dieser Liste hinzukommen wird. Jahr für Jahr tauchen hier immer mehr interessante Beispiele moderner Architektur auf. In diesem Material haben wir einige Projekte in der portugiesischen Hauptstadt zusammengestellt, die die Werte und Ansätze verkörpern, die wir an der Architektur schätzen - Ästhetik, Funktionalität, Umweltfreundlichkeit und Energieeffizienz.
Gebäude der EDP-Zentrale. Architekt Manuel Aires Mateus.
Der Hauptsitz von EDP ist eines der leuchtenden Beispiele für die neue Architektur in Lissabon - ästhetisch, funktional und sinnvoll. Erbaut in einem ehemaligen Industriegebiet, scheint er ein neues Kapitel in der Geschichte des Stadtteils aufzuschlagen.
Transparenz, Innovation und Offenheit - die Philosophie des Stromriesen EDP wird in den Stahlsäulen und dem massiven Glassystem der Zwillingstürme visuell dargestellt. Aus struktureller Sicht folgt das Gebäude drei Prinzipien: Modulation, Struktur und Schutz.
Die Säulen sind so platziert, dass sie dem Innenraum ausreichend Schatten spenden und ihn gleichzeitig durch Glas vergrößern. Die Linien sind gerade und ruhig, doch die Fassade ist sehr dynamisch - je nach Blickwinkel wechseln sich transparente und undurchsichtige Bereiche ab. Auf diese Weise interpretieren die Architekten ihre eigenen Forschungen über das Zusammenspiel von Energie, Licht und Schatten.
Parkplätze, Vorräume und Lobbys sind unter die Erde verlegt, um den Raum auf den Menschen auszurichten. Die zweite Ebene des Gebäudes ist den Einrichtungen für die Mitarbeiter gewidmet: Cafés, Gärten, Plätze, Entspannungszonen und Innenhöfe.
Bahnhof Oriente. Architekt Santiago Calatrava.
In den Städten sind die Bahnhöfe oft rein praktisch gebaut. Der Oriente ist jedoch eine ganz andere Geschichte. Und wie könnte es anders sein, wenn er von Santiago Calatrava, einem der bedeutendsten Architekten unserer Zeit, entworfen wurde?
Die meisten Projekte des Architekten bewegen sich an der Grenze zwischen Architektur und Ingenieurwesen. Komplexe, aber innovative strukturelle Lösungen sind ein Markenzeichen seiner Arbeiten. Dieser Bahnhof ist ein typischer Vertreter des Biotech-Stils, für den Calatrava Pionierarbeit geleistet hat. In den massiven Strukturen aus Metall, Beton und Glas sind bio-anthropomorphe Motive deutlich sichtbar.
Äußerlich ähnelt das Bahnhofsgebäude dem Skelett eines Fisches. Gleichmäßige Betonwände und massive Flächen zwischen leichten Stützen mit viel Glas schaffen einen lichtdurchfluteten, freien, durchdachten Raum auf mehreren Ebenen.
Der Höhepunkt des Bauwerks ist die vierte Ebene des Bahnhofs, wo Dutzende von Metallkonstruktionen die Bahnsteige mit riesigen Glasdächern überdachen und diesen Teil des Bahnhofs in einen wunderbaren Garten aus Metall und Glas verwandeln.
Haus in der Nähe des Aquädukts. Architekt Antonio Costa Lima.
Dieses Projekt ist einzigartig, denn es befindet sich direkt neben einem historischen Bauwerk in Lissabon - einem Teil des Aquädukts Aguas Livres. Und hier ist es interessant, wie die Architekten mit dem Raum und dem historischen Kontext interagiert haben.
Das sechsstöckige Gebäude hat zwei Fassaden mit unterschiedlichem Charakter. Von der Seite des Aquädukts aus betrachtet ist es eine massive Betonwand mit brutalistischen Zügen. Sie ist grau und monolithisch und bildet den visuellen Endpunkt des Blocks.
Nach Westen hin "entmaterialisiert" sich die Struktur jedoch und passt sich der Umgebung an. Die massive Fassade weicht Terrassen, und außerdem wird sie zunehmend heller - auf der Westseite hat das Gebäude mehrere Reihen traditioneller portugiesischer Balkone mit Metallrahmen.
Diese Lösung verleiht dem Bauwerk nicht nur Leichtigkeit, sondern verbindet das Gebäude auch mit der angrenzenden Grünfläche. Die gesamte Farbpalette wurde so gewählt, dass sich das Gebäude harmonisch in die historische Entwicklung des Blocks einfügt.
GS1 Portugal Büro. Architekturbüro PROMONTORIO.
Das GS1-Büro ist ein leuchtendes Beispiel für die erfolgreiche Renovierung der Architektur des letzten Jahrhunderts. In der Tat ist dieses Projekt ein Nachfahre des in den 80er Jahren errichteten Bürogebäudes.
Die Architekten behielten den Betonsockel bei, fügten aber Glasstrukturen vom Boden bis zur Decke um den gesamten Umfang des Gebäudes herum hinzu. Die Glasteile der Fassade sind von Norden nach Süden ausgerichtet, was nicht nur den Innenraum mit Licht erfüllt, sondern auch verhindert, dass übermäßiges Licht und Sonneneinstrahlung den Arbeitsprozess stören.
Jedes Schild ist eine kleine Installation. Die Komposition mit künstlerischen Bezügen zu GS1-Projekten wurde vom portugiesischen Künstler VHILS geschaffen. Wie das Gebäude selbst, so interpretiert auch sein Werk die Fassade je nach Blickwinkel des Betrachters neu. Jedes Flachrelief hat ein einzigartiges Muster, und je nach Jahreszeit und Tageszeit erschließt sich die Fassade dem Betrachter auf neue Weise.
World Trade Centre. JQPV Assoziierte Architekten
Zunächst einmal beeindruckt dieses Projekt durch seine Größe - die drei Gebäude des World Trade Centers verbergen über 25.000 m². Jedes Gebäude ist ein Triumph der Glastechnologie, und die Gesamtfläche der Fassade beträgt mehr als 17.000 m². Das Fundament der Fassade besteht aus Zehntausenden von Glasplatten, die jeweils 4,5 m hoch sind.
Innovatives Design, ökologische Materialien, Grünflächen, Sportplätze - das Projekt wurde von JQPV Arquitetos Associados entwickelt, die betonten, dass sie nicht nur ein modernes Geschäftszentrum schaffen wollten, sondern auch einen Raum, in dem der Mensch im Mittelpunkt steht und der seine Gäste glücklich und produktiv macht.
Letztes Jahr wurde die Technologie von Aestech zum ersten Mal international vorgestellt. Symbolischerweise geschah dies in Lissabon während des Weltarchitekturfestivals 2022. Die Gäste des Festivals, darunter auch die lokale Architektenschaft, interessierten sich besonders für den Aestech-Stand und die Möglichkeiten der rahmenlosen Verglasungstechnologie auf der Grundlage von Isolierglaseinheiten mit höherer Steifigkeit.
Heute gehört Portugal zu den führenden Ländern Europas, was die Attraktivität von Investitionen im Bauwesen angeht. Dies ist einer der Gründe, warum Aestech sein Büro in Lissabon eröffnet hat. Architekten, Designer und Bauherren können sich aus erster Hand über die Möglichkeiten von Isolierglaseinheiten mit höherer Steifigkeit und Leichtbauwänden informieren und die besten Lösungen für ihre Projekte auswählen.