WAF22. Interview mit Leonid Lazebnikov, CEO von Aestech.

Leonid, Sie präsentieren Isolierglaseinheiten mit erhöhter Steifigkeit beim WAF. Warum sollten Architekten Ihre Lösung anstelle der traditionellen Optionen in Betracht ziehen?

Unsere Technologie befreit die Architekten von allen Arten von Grenzen. Sowohl physisch in Form von Metallstrukturen als auch emotional und strukturell (Strukturen, die den menschlichen Blick beeinträchtigen). Wir haben versucht, alles Überflüssige aus der Fassadenkonstruktion zu entfernen, damit die Struktur nur aus Glas besteht und keine Elemente verwendet werden, die die visuelle Wahrnehmung der Architektur beeinträchtigen.

Die Industrie konkurriert um jedes Prozent Energieeffizienz, und Sie versprechen bis zu 20 % mehr Leistung. Außerdem klingt die Möglichkeit, jede beliebige Form zu erstellen, vielversprechend. Wie haben Sie diese Ergebnisse erreicht?

Metallstrukturen sind in lichtdurchlässigen Systemen nicht nur optisch unattraktiv, sondern bringen auch eine Reihe von Problemen für diese Systeme mit sich. Denn Glas ist ein recht energieeffizientes Material, während Metall, insbesondere Aluminium, viel wärmeleitfähiger ist. Aluminium kühlt sich im Winter stark ab und kühlt so die Räume, während im Sommer die Sonnenstrahlen Aluminiumkonstruktionen aufheizen und sich diese Wärme in den Innenräumen staut. Wenn wir Aluminium - das problematischste Material (und Metall im Allgemeinen) - ausschließen und durch Glas und einen Verbundwerkstoff auf Glasbasis ersetzen, haben wir einen recht guten Erfolg in Bezug auf die Energieeffizienz der Konstruktion erzielt (die Energieeffizienz nicht nur der Isolierglaseinheit, sondern der Konstruktion im Allgemeinen ist bis zu 20 % höher).

In welchen funktionalen Gebäudetypen kann diese Lösung eingesetzt werden? Ist sie nur für exklusive Gebäude und das Premium-Segment geeignet?

Unsere Konstruktionen können in allen Arten von öffentlichen und privaten Bauprojekten verwendet werden, sie können bei großflächigen Verglasungen an Flughäfen, Bahnhöfen, Einkaufszentren und in den meisten Standardwohnungen eingesetzt werden. Denn unsere Systeme ermöglichen die Beseitigung von Metall in Fassadenstrukturen jeder Größenordnung. Änderungen in der Konstruktion der Elemente sind auch für die Wärmetechnik wichtig. Am wichtigsten ist, dass wir dank unserer Technologie keine optische Verzerrung der Verglasung von außen erreichen, was das Erscheinungsbild der Gebäude verbessert.

Okay, Ihre Lösung beseitigt also eine Menge Hindernisse für die Kreativität der Architekten. Aber es gibt auch eine rein praktische Seite - der Kunde, der Bauherr, möchte oft das Budget optimieren. Wird Ihre Lösung das Projekt teurer machen?

Die einzige Möglichkeit, Geld zu sparen, besteht darin, sich an uns zu wenden, denn wir erstellen den architektonischen Entwurf in vergleichbaren Ausmaßen, so dass er dem Original so nahe wie möglich kommt. Wir machen es billiger und schneller.

Die diesjährigen WAF-Nominierten heben den Glastrend hervor. Allerdings macht die Glasindustrie selbst derzeit schwierige Zeiten durch. Viele Fabriken befanden sich in Russland, das jetzt mit Sanktionen belegt ist. Wird dies nicht ein Hindernis für die Realisierung großartiger Projekte darstellen?

Eigentlich ist die Welt bereit für die politischen Herausforderungen, die durch die russische Aggression in der Ukraine entstanden sind, und jetzt ist die ganze Welt gegen dieses Land. Ja, es gab tatsächlich eine große Anzahl von Glasfabriken in Russland, und der Dämpfer, den andere Länder heute bieten, hält der Belastung stand. Mehrere Fabriken wurden in Aserbaidschan, Rumänien, Deutschland, Polen, Belgien und Bulgarien in Betrieb genommen. Wir glauben, dass es heute keine globale Krise auf dem Glasmarkt gibt. Alle von den Architekten vorgeschlagenen Lösungen werden wir trotz der wirtschaftlichen und politischen Schwierigkeiten rechtzeitig umsetzen. Wir bauen das größte Glasverarbeitungswerk in der Ukraine. Wir planen auch, in Zukunft Glas zu produzieren.

Was würden Sie Architekten empfehlen, die sich auf Glas konzentrieren wollen?

Wir wollen die Architekten davon überzeugen, Glas und Verglasung nicht als eine Füllkonstruktion zu betrachten, die zusätzliche Strukturen benötigt, sondern als ein tragendes Element, das nichts anderes benötigt. Wir haben die Verglasung zu einem starken, selbsttragenden, strukturell unabhängigen Bauelement gemacht.